Der kleine Schmierfink und die Single-Portale... Drucken E-Mail
Montag, den 06. Juli 2009 um 08:07 Uhr

Hatten Männer noch früher im Mittelalter einen androgynen Minnesänger engagiert, der einer Herzensdame eine Menuett auf der Harfe performte oder hatten sie im zwanzigsten Jahrhundert noch Kontaktanzeigen in Brüste-Magazinen geschalten, ist heute das Internet der Zuhälter in Form von Single-Portalen.
Meist meldet man sich aus Neugier an, um ähnlich wie auf dem Gebrauchtwagenmark zu schauen, was im Angebot ist. Und da hat man dann vom Ferrari bis zum Trabant mit Motorschaden alles dabei. Zum Anfuttern kann das Männchen sich immer kostenlos anmelden. Nach ungefähr gefühlten drei Sekunden hast du dann schon Post von drei russischen Mädels, die aussahen, als ob sie Models in der Vogue sind.
Wau!?! Mit schnuckeligen Fotos und ihrer Mailadresse legen sie dann einen Köder aus, auf den sich einsame Männer stürzen, wie ein verhungerter Puma auf eine hinkende Berg-Gemse. So mancher bekommt dann so einen Speichelausfluss, wie Hunde, wenn ihr Frauchen mit der Trockenfutter-Schachtel raschelt.
Ja, der „Pawlowsche Reflex“ ist auch beim Single-Mann häufig vertreten. Plötzlich wird man zu einer schizophrenen Kohlenstoffeinheit. Deine Großhirnrinde sagt dir, „Da ist was faul im Staate Dänemark.“ und dein lesbisches System macht dich liebestrunken und veranlasst die Ausschüttung von Oxytocin und Dopamin. Doch Vorsicht!
Die meisten Zuckerpüppis wollen nur deine Devisen, weil sie so arm sind, dass sie sich ihren Vibrator noch aus einem Abflussrohr mit einer Hummel drin bauen, um es mal vulgär auf den Punkt zu bringen.
Also, Finger weg, da liegt kein Segen drauf. Willst du nun einer deutschen paarungsbereiten Biene was schreiben, musst du als Mann erst Premium-Mitglied werden, also Kohle blechen. Wer die Hürde nehmen will, ist dann im Gral der Liebesbekanntschaften, also theoretisch betrachtet. Nun muss man für sich die Streu vom Weizen trennen, denn jeder hat andere Geschmäcker, Vorlieben und manchmal Perversionen. Da hast du dann so eine laszive „Trulla“, die einen Seitensprung auf dem Parkplatz bevorzugt, die verhungert Maus, die man mit einem Teelicht röntgen könnte, die Tante, die auf SM steht und aussieht, wie eine Tempelruine in Bolivien, das Mauerblümchen, mit Vorbiss und SpongeBob-T-Shirt, die mollige Hummel und die „Normalos“, was das auch immer sein soll.
Mit einem nonchalanten Einsteiger wie: „Du hast wunderschöne Augen und das ist noch das Hässlichste an dir“, muss man dann Aufmerksamkeit erregen, um überhaupt wahrgenommen zu werden.
Das ist wie im Tierreich. Wenn du nicht im übertragenen Sinne wie die Pieper (Vogel) einen „Moonwalk“ auf den Ast machst, wirst du als Mann nur als „Hintergrundrauschen aus dem Weltraum“ registriert, also gar nicht. Die, die keine Eloquenz in Schriftform hinbekommen, sollten dann wenigstens visuell eine Offenbarung sein.
Nur wer Macht als Mann verspürt kann auch aussehen wie ein Eimer und eine Killerplautze haben.  Und die, die gar nichts davon haben, sollten sich einen Trecker kaufen und bei „Bauer sucht Gehirn“,  ah Frau, mitmachen.

       
Mit freundlichen Grüßen und alles ist O.K. sagt: „Der kleine Schmierfink“ auch unter www.lemmis.de

 
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