Das Lindenberger Museum für Meteorologie und Aerologie unter den 100 Drucken
Freitag, den 22. Oktober 2010 um 16:29 Uhr

Vor wenigen Tagen erhielt der Verein Wettermuseum e.V. die Nachricht, dass das Lindenberger Museum für

Meteorologie und Aerologie – in Kurzform auch Wettermuseum - als Partner der »FASZINATION-D (Deutschland) –

100 außergewöhnliche Museen« ausgewählt wurde. Nach umfangreichen Recherchen war das Wettermuseum Lindenberg in einer

Vorauswahlliste von 250 Museen vertreten und darf nun das Label »100 Top-Museen« tragen. Primäre Qualitäts- und Entscheidungskriterien waren: einzigartige Themen,

überregionales Interesse, Alleinstellungsmerkmale und Konzepte. Dem Titel entsprechend werden Einrichtungen ausgewählt, die für die Museumslandschaft in

Deutschland eine
besondere Faszination ausmachen. „Das Meteorologiemuseum Lindenberg greift ein Thema auf, über das wir alle reden, das aber bis 2006 in Deutschland keine dauerhafte und umfassende museale Beachtung erfuhr. Den Besuchern eröffnet sich in Lindenberg nicht nur der Blick in die Anfänge der Wettermessungen mit Drachen und Ballonen, sondern auch der Blick in die heutige High-Tech-Welt der Wetterforscher“ heißt es u. a. in der Begründung.

Den Einblick in modernste Messverfahren ermöglicht eine Kooperation mit dem heutigen Richard-Aßmann-Observatorium des Deutschen Wetterdienstes, das 1905 als Königlich- Aeronautisches Observatorium von Richard Aßmann, dem Entdecker der Stratosphäre, gegründet wurde.

Für den Vereinsvorsitzenden und Meteorologen Dr. Bernd Stiller kommt diese Ehrung eigentlich etwas zu früh: „Noch sind wir in der Aufbauphase, natürlich haben wir mit der

Ballonhalle und der dortigen Drachenausstellung, mit unseren Ausstellungsbereichen über Messgeräte am Boden, mit dem in wenigen Wochen auch sanierten „Windenhaus 2“

Sehenswertes, aber noch werden auch Provisorien genutzt, wo im Winter die Wasserleitungen einfrieren“.

„Vielleicht hilft die größere Öffentlichkeit als TOP 100 Museum auch zu breiterer Unterstützung“, drückt Schatzmeisterin Gabriele Weitzel ihre Hoffnungen aus und rechnet vor,

dass für die 2011 dringend notwendige Sanierung und Erweiterung der alten „Radiosondenprüfzentrale“ zum zentralen Museumsgebäude eigentlich nur noch 50.000 Euro an den 800.000 Gesamtkosten fehlen. Es muss ja nicht eine Spende am Stück sein, 1000 neue Vereinsmitglieder würden da auch helfen, wirft sie ergänzend / schmunzelnd ein.

Insgesamt ist der Verein Wettermuseum e.V. natürlich sehr glücklich und stolz über die Auszeichnung, immerhin stehen auf der TOP-100-Liste viele renommierte Museen, oft auch staatlich oder kommunal geführt und finanziert. Dass das Lindenberger Museumsprojekt als Low-Budget-Museum mit ehrenamtlicher Geschäftsführung in diesen Kreis aufgenommen wurde, ist Freude und Verpflichtung zugleich.