Ausstellungseröffnung Burg Beeskow Drucken E-Mail
Donnerstag, den 04. Februar 2010 um 08:37 Uhr
Ausstellungseröffnung Berliner Künstler 1989

Photographien von Ilona Ripke, 14. Februar 2010 bis 13. Juni 2010

Gerade jetzt, da auf Burg Beeskow Porträts aus der DDR großes Interesse erregen, wird man durchaus mit anderen Augen sehen, was die Photographin Ilona Ripke hier demnächst zu zeigen hat: Einblicke in die Ateliers namhafter Berliner Künstler. Dreißig ihrer 1989 entstandenen Aufnahmen werden ab dem 13. Februar 2010 in der Burg Beeskow präsentiert.

 

Maler, Grafiker und Bildhauer dreier Generationen, verbunden zum einen als Lehrer und Schüler, zum anderen befreundet seit Studienzeiten, stellen sich dem Betrachter inmitten ihrer Schaffenswelt. Ebenso wie ihre Kunstwerke werden sie dabei zum Mittelpunkt eines Geschehens, in dem sie souverän agieren.

Die Altmeister eröffnen den Reigen: Fritz Cremer, Arno Mohr und Egmont Schaefer. Sie geben Beispiele für jene Altersweisheit ab, wie sie nur ein erfülltes, weil arbeitsreiches Leben ins Gesicht zu schreiben vermag. Gleichsam überstrahlt werden diese Porträts von einer empfindsamen Aufnahme, die Charlotte E. Pauly als über Neunzigjährige zeigt. (Ilona Ripke griff hier auf eine Abbildung von 1978 zurück, denn die Künstlerin verstarb bereits 1981.)

Danach folgen mit Horst Zickelbein, Harald Metzkes, Werner Stötzer, Konrad Knebel, Dieter Goltzsche, Hans Vent und Manfred Böttcher jene Künstler, die in den 1950er Jahren an die Kunsthochschulen in Berlin und Dresden gingen und stilprägend für die kommenden Generationen werden sollten.

Die Jüngeren wie Michael Diller, Olaf Nehmzow, Harald Toppl, Berndt Wilde – um nur einige zu nennen – geben sich auf den Photographien, zwischen ihren Bildern, Blättern und Skulpturen, selbstbewusst und dennoch nicht ohne Skepsis.

Herausragend sind die Aufnahmen von Künstlerinnen wie Ingrid Goltzsche-Schwartz, Christa Böhme,

Núria Quevedo, Margot Sperling, Marika Voss, Sylvia Hagen, Sabine Peuckert, Petra Flierl.

Man könnte meinen, dass ihr Gefühlsleben von Ilona Ripke mit besonderer Sorgfalt ausgeleuchtet wurde.

 

Der Reichtum einer jeder dieser 40 x 50 cm großen Photographien eröffnet sich vor allem im direkten Gegenüber. Das, was von Ilona Ripke wie beiläufig mit der Kamera in schwarz-weiß festgehalten wurde, zeugt von präziser Beobachtungsgabe. Die Photographin bildet dabei für Außenstehende reizvolle Details ab: das von Farbkrusten bedeckte Möbelstück, der derbe Zementsack neben der feingliedrigen Skulptur, Bündel benutzter Pinsel und feiner Steinstaub als Maß des Geleisteten. Gerade hier erweist sich Ilona Ripke als eine Künstlerin, die der Realität Raum gibt und zugleich schöpferisch eingreift, indem sie nach dem Besonderen sucht.

 

Die Ausstellung „Berliner Künstler 1989. Photographien von Ilona Ripke“ wird am Sonnabend, dem

13. Februar 2010, um 15 Uhr in der Burg Beeskow eröffnet. Die Arbeiten der Berlinerin werden bis zum 13. Juni 2010 zu sehen sein (geöffnet: Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr / ab 1. April 9 bis 19 Uhr).

 
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