DIE LINKE informiert Drucken
Dienstag, den 26. Januar 2010 um 17:01 Uhr
 

Brief der Stadtverordnetenversammlung Fürstenwalde

Sehr geehrter Herr Teichmann, lieber Herr Reim,

die Fraktion DIE LINKE in der Fürstenwalder Stadtverordnetenversammlung beantragt für die Sitzung der Stadtverordneten am 28. Januar 2010 die Diskussion und Verabschiedung des im Entwurf beigefügten Briefes der Stadtverordneten an die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, Frau Dr. Angela Merkel, und an den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck.

Gleichzeitig schlagen wir vor die Bundes- und Landtagsabgeordneten unserer Region von diesem Brief in Kenntnis zu setzen und sie ebenso um Unterstützung zu bitten.

 

Der Brief ist im Entwurf diesem Antrag beigefügt.

Mit freundlichem Gruß,

Stephan Wende

ENTWURF

Stadtverordnetenversammlung Fürstenwalde (Spree)

Bundeskanzleramt, Bundeskanzlerin Angela Merkel

Willy-Brandt-Straße 1, 10557 Berlin

Staatskanzlei des Landes Brandenburg, Ministerpräsident Matthias Platzeck

Heinrich-Mann-Allee 107, 14473 Potsdam

(z.K. MdB Thomas Nord, MdL Elisabeth Alter, MdL Peer Jürgens)

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

geehrte Frau Bundeskanzlerin, geehrter Herr Ministerpräsident,

der Städte- und Gemeindebund hat in seiner Resolution „Schutzschirm für Kommunen“

aus unserer Sicht zu Recht analysiert, dass „die deutschen Städte und Gemeinden vor

einem schwierigen Jahr 2010 stehen. Die Finanzmarktkrise erreicht die Kommunen in

voller Breite. Gewaltige Verwerfungen in den Haushalten sind die Folge.“

Wir, die Stadtverordneten der Stadt Fürstenwalde (Spree), wenden uns an Sie als politisch

Verantwortliche, in unserer Sorge um die künftige Handlungsfähigkeit unserer Kommune

und den Erhalt und die konsequente Fortsetzung der positiven Entwicklung unserer Stadt.

Die Handlungsspielräume für uns werden dramatisch eingeschränkt. Die kommunale

Selbstverwaltung ist in Gefahr. Wir wollen nicht gezwungen sein, die Leistungen für die

Bürgerinnen und Bürger weiter einzuschränken, die Investitionen zurückzufahren

und die Verschuldung zu erhöhen.

Angesichts der großen Herausforderungen insbesondere in den Bereichen Bildung,

Arbeitsmarkt, Gesundheit, Klimaschutz und Infrastruktur sind leistungsfähige

und starke Städte und Gemeinden aber unverzichtbar.

Die Politik in Bund und Land muss die Kommunen stärken und ihre Investitionsfähigkeit

sichern, nur so können die notwendigen Arbeitsplätze vor Ort gesichert und ausgebaut

werden.

Angesichts dieser prekären Lage fordern wir Sie dazu auf, dem Vorschlag des Deutschen

Städte- und Gemeindebundes zu einem Kommunalgipfel von Bund, Ländern und

Kommunen zu folgen.

Gleichzeitig fragen wir Sie,

· ob und wie Sie sich für die Kompensation der Steuermindereinnahmen der Städte

und Gemeinden im Rahmen des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes einsetzen

werden?

· ob und wie Sie sich für ein dauerhaftes Konzept, das die Finanzierung der

gesetzlichen Aufgaben der Kommunen ohne immer neue Schulden sichert,

einsetzen werden? Dazu gehört aus unserer Sicht auch die Frage nach der

Sicherung einer starken Gewerbesteuer.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

über ihre Antwort auf unseren Brief würden wir uns sehr freuen.

Für einen weiteren Diskurs dazu stehen wir gerne zur Verfügung.

Hochachtungsvoll!

Jürgen Teichmann

für die Stadtverordnetenversammlung Fürstenwalde (Spree)